Gemessen an kaskoversicherten Fahrzeugen, ist die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland
wieder auf Vor-Corona-Niveau angekommen. 14.585 Kfz wurden den Versicherern 2023 als
gestohlen gemeldet, fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. 2019 waren es 14.229 Fahrzeuge. Da
auch die durchschnittliche Schadenhöhe um circa 6 Prozent auf nunmehr knapp 21.400 Euro
anschwoll, fiel die Gesamtschadenssumme 2023 mit 312 Millionen Euro indes wesentlich höher
aus als 2019 (279 Millionen).
Das höchste Diebstahlrisiko haben Autobesitzer in der Bundeshauptstadt, wo 2023 statistisch
etwa alle zwei Stunden ein kaskoversichertes Fahrzeug entwendet wurde. In der Summe macht
das 4.266 Diebstähle, satte 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Einen vergleichbar starken
prozentualen Anstieg gab es in Bayern, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau: Nach 413
Fällen im Jahr 2022 registrierten die Versicherer hier im letzten Jahr 596 Diebstähle. Im Süden
der Republik können Autobesitzer tendenziell ruhiger schlafen. Die höchsten Diebstahlquoten
weisen neben Berlin (42 pro 10.000 kaskoversicherte Autos) Hamburg (13) und Brandenburg (11)
aus. Alle anderen Länder überschreiten den Bundesdurchschnitt von 4 Diebstählen pro 10.000
Autos nicht.
Aktuelle News
Die Wohngebäudeversicherer stehen durch die massiv gestiegenen Bau- und Sanierungskosten
bereits unter Kostendruck. Der dürfte demnächst zunehmen, sofern der Bundesrat der neuen
Gefahrstoffverordnung zustimmt. Mit dieser möchte die Bundesregierung die Gesundheitsrisiken
reduzieren, die vom vielfach verbauten, stark krebserregenden Baumaterial Asbest ausgehen.
Wer künftig an die Bausubstanz einer bis 1993 errichteten Immobilie heranwill, soll zunächst
eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen (lassen). Das betrifft rund drei Viertel aller deutschen
Wohnungen, summa summarum rund 34 Millionen Einheiten. Und es kostet zusätzliches Geld,
wie der Hauptgeschäftsführer des Versicherer-Gesamtverbands GDV, Jörg Asmussen, betont:
„Allein durch Untersuchungen, ob Asbest im Gebäude ist, erwarten wir für die
Wohngebäudeversicherer Mehrkosten von voraussichtlich über 190 Millionen Euro im Jahr.“ Einer
der Hauptgründe dafür sei der Fachkräftemangel, der die Schadenbehebung verzögere und
damit häufig verteuere. Auch die einschlägigen Labore seien überlastet.
Wie desolat die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen aussehen, zeigt ein höchst
ungewöhnlicher Schritt, zu dem sich kürzlich 17 von ihnen gezwungen sahen: Zum zweiten Mal
in diesem Jahr hoben sie ihren Zusatzbeitrag an. Fünf weitere Anbieter erhöhten ihren
kassenindividuellen Aufschlag ebenfalls, nachdem sie zu Jahresanfang noch mit einem stabilen
Wert für 2024 gerechnet hatten. Grund ist ein Minus von 2,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr.
Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltung wuchsen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,3
Prozent, was selbst eine 5,5-prozentige Steigerung des Beitragsvolumens nicht kompensieren
kann.
Diese aktuellen Prämienerhöhungen werden nicht ausreichen – schon jetzt prognostiziert der
Dachverband der Betriebskrankenkassen, dass der Zusatzbeitrag 2025 im Schnitt um 0,75
Prozentpunkt ansteigen wird. Hinzu kommt die ab dem kommenden Jahr deutlich höhere
Beitragsbemessungsgrenze, die für Gutverdiener ebenfalls auf eine Beitragssteigerung
hinausläuft. Auch die Schwelle für einen Wechsel in die private Krankenversicherung, die
Jahresarbeitsentgeltgrenze, wird angehoben. Wer damit liebäugelt, Privatpatient zu werden,
sollte daher gegebenenfalls noch in diesem Jahr Nägel mit Köpfen machen.
Die Wohnimmobilienpreise in Deutschland scheinen einen Turnaround hingelegt zu haben: Im
zweiten Quartal stiegen sie laut Statistischem Bundesamt um 1,3 Prozent gegenüber Vorquartal,
das erste Plus seit zwei Jahren. Im Vergleich mit dem zweiten Quartal 2023 steht zwar noch ein
Minus von 2,6 Prozent zu Buche, doch es liegt deutlich unter den Werten der Vorquartale, die
zwischen –3,9 und –10,2 Prozent rangierten. Angesichts der zinspolitischen Lockerung im
Euroraum breitet sich in der Branche wieder Optimismus aus. Für 2025 rechnen
Immobilienanalysten mit einem Preisanstieg von 2,0 Prozent, wie eine Reuters-Umfrage ergab.
Die Gesamtzahlen verdecken dabei gegenläufige Entwicklungen in Deutschland. In dünn
besiedelten Regionen sanken die Preise für Wohnungen zuletzt weiterhin, während sie in den
sieben größten Metropolen im Schnitt um 1,6 Prozent zulegten. Ein- und Zweifamilienhäuser
verteuerten sich dagegen bundesweit, wenn auch mit unterschiedlicher Dynamik: In ländlichen
Regionen betrug das Plus 0,9 Prozent, in Großstädten 2,3 Prozent.
Woran heutige Autofahrer kaum noch einen Gedanken verschwenden, war vor 75 Jahren ein
riesiger Schritt – politisch wie technisch-administrativ: Dank der damals in 19 Staaten
eingeführten „Grünen Versicherungskarte“ gilt eine Kfz-Versicherung auch im europäischen
Ausland und sogar darüber hinaus. 48 Länder mit rund 1.500 Versicherern nehmen mittlerweile
am Council of Bureaux (COB) teil, der die Schadenregulierung koordiniert. Während die „Grüne
Karte“ früher bei jedem Grenzübertritt präsentiert werden musste, reicht in den meisten
Teilnehmerländern seit 1991 das amtliche Kennzeichen als Versicherungsnachweis.
Täglich ereignen sich im Schnitt mehr als 1.000 Unfälle im COB-Raum, deren (Mit-)Verursacher
in einem jeweils anderen Land ihren Wohnsitz haben. Vor Einführung des seit 2021 auf weißem
Papier gedruckten internationalen Versicherungsbelegs, der ab 2025 auch rein digital mitgeführt
werden kann, musste vor jeder Fahrt ins Ausland eine Grenzversicherung abgeschlossen werden
– und zwar für jedes Land einzeln.
Als „Immo Tommy“ versorgt Tomislav Primorac eine breite Followerschaft in den sozialen Medien
mit Tipps zum Reichwerden mit Immobilieninvestments. Für Schlagzeilen hat zuletzt gesorgt,
dass von ihm bzw. seinen Handlangern an Follower vermittelte Immobiliendeals offenbar sehr
zweifelhaft waren – und vor allem ihn selbst durch happige Provisionen reich gemacht haben.
Einige der sich geprellt fühlenden Privatinvestoren hatten dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“
und dem NDR von ihren bitteren Erfahrungen berichtet. „Immo Tommy“ hat mittlerweile in
einem Videostatement Fehler eingeräumt, vor allem aufseiten „verschiedener Firmen, mit denen
wir zusammenarbeiten“. Wenig tröstlich indes sein Hinweis: „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“
Den meisten der über den Tisch gezogenen Investoren dürfte nicht bewusst gewesen sein, dass
„Immo Tommy“ als Influencer keinerlei Regulierung oder Aufsicht unterliegt. Im Gegensatz zu
professionellen Immobilienmaklern und -beratern müssen solche Internetstars und -sternchen
keine Qualifikation nachweisen. Der Fall wirft erneut die Frage auf, ob Finanz-Influencer
strengeren Regeln unterworfen werden sollten. Als Zuschauer und Follower sollte man
jedenfalls gesunde Vorsicht walten und sich nicht von einem charismatisch-kennerhaften
Auftritt blenden lassen.
Die Regionalklasse, die das Schadensaufkommen in einem Zulassungsbezirk ausdrückt, ist einer
der Faktoren für die Prämienberechnung in der Kfz-Versicherung. Für 108 der circa 400 Bezirke
in Deutschland werden sich die Regionalklassen 2025 auf Basis aktueller Schadensbilanzen
ändern.
Das hat Auswirkungen auf die Versicherungsprämien von rund 9,4 Millionen Kfz-Haltern. Etwa
die Hälfte davon wird günstiger eingestuft. Freuen können sich vor allem Versicherte in Bayern,
wo fast jeder vierte in eine vorteilhaftere Kategorie rutscht. Generell finden sich in den
vergleichsweise dünn besiedelten Flächenländern die niedrigsten Schadenswerte, so auch in
Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die
Unterschiede zwischen den Bezirken können beträchtlich sein: In Großstädten wie Offenbach
und Berlin liegt das Schadensaufkommen etwa 40 Prozent über dem Bundesschnitt, im ElbeElster-Bezirk in Brandenburg rund 30 Prozent darunter.
Eine günstigere Regionalklasse läuft allerdings nicht automatisch auf eine Beitragssenkung
hinaus. Die deutschen Kfz-Versicherer stehen enormen Kostensteigerungen – insbesondere bei
Reparaturen und Ersatzteilen – gegenüber und arbeiten defizitär. Beitragserhöhungen sind daher
unvermeidlich.
Bis einschließlich 2022 verursachten Blitzeinschläge deutschlandweit maximal 250 Millionen
Euro jährlich an Schäden in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung. Für 2023 verzeichnet
der Versicherer-Gesamtverband GDV in seiner aktuellen Blitzbilanz indes einen Sprung: 330
Millionen Euro leisteten die Versicherer für Blitz- und Überspannungsschäden, ein einsamer
Rekord.
Der geht nicht primär auf eine hohe Zahl von Schadensfällen zurück. Zwar wuchs diese um rund
50.000 gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtzahl von 220.000 bleibt jedoch deutlich unter dem
Niveau, das in den 2010er-Jahren verzeichnet wurde, als oftmals mehr als 300.000 Blitzschäden
pro Jahr auftraten. Vielmehr werden die Schäden im Durchschnitt immer kostspieliger. Erst 2019
wurde die Marke von 1.000 Euro pro Schaden übersprungen, 2023 waren es schon 1.460 Euro.
„Der Grund für den hohen Schadendurchschnitt ist, dass die Gebäude und Häuser technisch
immer besser ausgestattet sind“, erklärt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja
Käfer-Rohrbach.
Der Versicherer-Gesamtverband GDV hat untersucht, welche Reparaturkosten für E-Autos im
Vergleich mit ihren Verbrenner-Pendants anfallen. Fazit: Zwar werden in der
Vollkaskoversicherung bei Stromern bis zu 20 Prozent weniger Schäden registriert; auf der
anderen Seite jedoch sind die Schäden im Schnitt um bis zu ein Viertel kostspieliger als bei den
benzin- und dieselbetriebenen Schwestermodellen.
„Werkstätten, Abschleppunternehmen, Feuerwehren und Gutachter brauchen mehr
Unterstützung beim Umgang mit schwer beschädigten Elektroautos“, fordert GDVHauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Zudem müsse die Schadensprävention schon beim Design
der Batterien stärker berücksichtigt und die Schadensdiagnose vereinfacht werden. „Nach
Unfällen werden die Antriebsbatterien häufig komplett ausgetauscht. Zudem werden die Autos
sehr lange in Quarantäne gelagert oder sogar in Löschcontainern im Wasser versenkt, was zum
Totalschaden führt“, moniert Asmussen. Es müssten präzise Standards und Anleitungen etabliert
werden, um ein professionelles und wirtschaftliches Vorgehen nach einem E-Auto-Unfall
sicherzustellen.
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